Kaffeehaus-Konzert (Nachmittagsvorstellung)
Trio Sorriso • 04.10.2025 • Villa Kym, Möhlin



Kaffeehaus-Rendezvous in der Villa Kym: Trio Sorriso verzauberte das Publikum mit berühmten Klassikern
Am vergangenen Samstag, 4. Oktober, lud 4313Kultur zum Konzert des Trio Sorriso in der Villa Kym in Möhlin. In gemütlicher Atmosphäre durfte das Publikum weltberühmte klassische Melodien geniessen und dabei in die Wiener Kaffeehauswelt des 19. und des 20. Jahrhunderts eintauchen. Jedes Stück wurde zudem mit allerhand Details aus der Welt des Kaffees geschmückt, und die Zuschauer erfuhren, wie jede gespielte Komposition entstand.
Das Trio Sorriso, das sind Daniela Roos am Violoncello, Lukas Roos an der Klarinette und Patricia Ulrich am Klavier. Es freute die Kulturkommission Möhlin besonders, die mehrfach ausgezeichneten und national sowie international erfolgreichen Musiker auf Wunsch ihrer Gäste erneut eingeladen zu haben. 2023 fand bereits ein Konzert des Trio Sorriso in der Villa Kym statt, und es erfreute sich schon damals grosser Beliebtheit. Das Trio ist bekannt für herzerwärmende Salonmusik im Stil der traditionellen Kaffeehausmusik.
Ohrwürmer aus der Schweiz und der ganzen Welt
Lukas Roos, der unter anderem den Credit Suisse Jazzpreis 2013 gewann und schon an internationalen Festivals spielte, stimmte die Gäste vor jedem Stück mit einer Anekdote ein, die das Stück mit Kaffee verbindet. So erfuhren wir beispielsweise, dass Vico Torriani, der Schweizer Sänger und Kochbuchautor einst sagte, dass es für ihn nach einem guten Essen einen schwarzen Kaffee brauche. Zu seinen Ehren spielte das Trio sein bekanntes Lied «Du schwarzer Zigeuner».
Es folgte ein Ohrwurm, der in der Schweiz nicht wegzudenken ist, stammt er schliesslich vom bekanntesten Schweizer Komponisten: "Stägeli uf, Stägeli ab" von Artur Beul. Lukas Roos erzählte, dass Artur Beul, der auch Lehrer von Beruf war, zu diesem Lied inspiriert wurde, während er in seinem Lehrerzimmer sass und in den Pausen stets Kaffee trank und die Kinder die Treppen auf und ab rennen hörte.
Im Anschluss nahm das Trio Sorriso die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf die hohe See. Dort tranken die Matrosen früher sogenannten Diplomatenkaffee – Kaffee mit Eierlikör – um zu «verdauen», dass sie ihre Geliebten an Land zurücklassen mussten. Diese Melancholie kam in dem folgenden Stück zum Ausdruck, bei dem insbesondere das Zusammenspiel der Klarinette und des Violoncellos beeindruckte.
Kosakenkaffee – von Schostakowitsch heiss geliebt
Mit den aussergewöhnlichen historischen Kaffeespezialitäten sollte es das noch nicht gewesen sein. Dem Publikum wurde als Nächstes von Lukas Roos erklärt, was ein Kosakenkaffee ist: eine in Wien kreierte Kaffeespezialität, die Rotwein sowie Wodka enthält. Der Rotwein stand für die Wiener Kultur und der Wodka für die der Kosaken, die Reitvölker, die zur damaligen Zeit vermehrt aus Russland und der Ukraine nach Österreich kamen. Das Trio spielte daraufhin den dramatisch-schönen Walzer Nr. 2 von Dimitri Schostakowitsch, der Kosakenkaffee übrigens geliebt haben soll, wie Roos anmerkte.
Ein weiteres Highlight, das zum Schluss des Konzerts auch als Zugabe gespielt wurde, war der weltberühmte Jazzhit «Petite Fleur». Auch der melancholische Schlagerklassiker von Udo Jürgens, «Griechischer Wein» wurde vom Trio Sorriso gespielt und verleitete das Publikum zum Träumen. Und das bekannte Schweizer Lied «s’Träumli» von den Boss-Buebe durfte ebenfalls nicht fehlen.
Die Konzertgäste sowie 4313 Kultur waren dankbar, diese wunderbare Musik erleben zu dürfen, die sie mitnahm auf eine Reise ins frühere Wien und die traditionelle Kaffeehauskultur für eine Stunde wieder zum Leben erweckte. Manuela Eiermann von der Kulturkommission Möhlin brachte ihren Dank und ihre Begeisterung für das Trio Sorriso wie folgt zum Ausdruck: «Ihr seid nicht s’Träumli, sondern ein Traum.»
Autorin: Lilia Staiger
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